Freitag, 6. September 2013

Fronleichnam! 

Ein Fest der Völlerei?

 

Das ZDF bertreibt seit einiger Zeit eine Sendereihe mit dem Titel "Ein guter Grund zu feiern" http://www.zdf.de/Ein-guter-Grund-zu-feiern/Ein-guter-Grund-zu-feiern-5989672.html
Das Schema der Sendung ist denkbar einfach: Zu verschiedenen christlichen Hochfesten besucht eine Dominikanerschwester meist Kleriker oder kirchennahe Amtsträger und anschließend mehr oder weniger prominente Menschen um diese dann über ihren Bezug zum Fest, zur Kirche oder allgemein zum Glauben auszufragen. An sich eine denkbar einfache, aber auch sehr fromme Idee, wenn die Sendereihe nicht vor Blasphemie, Irrlehren und falschen Aussagen nur so überquellen würde. Alle Denkweisen der Schwester Jordana hier aufzulisten würde den Rahmen sprengen, deshalb betrachten wir uns nur eine, um öffentlich festzustellen, das Falschaussagen in Sachen Glauben, selbst wenn sie dogmatisch festgeschrieben und als Heilsnotwendig anerkannt sind, einfach über den Haufen geschmissen werden, sie dann mit eigenen "Erfahrungen", Gedanken und Meinungen gewürzt werden und so einem Millionenpublikum schmackhaft gemacht werden. 
Im Detail geht es um die Sendung zu Fronleichnam 2013 http://www.zdf.de/Ein-guter-Grund-zu-feiern/Ein-guter-Grund-zu-feiern-5989672.html
Besagte Schwester Jordana trifft sich mit dem Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke, um sich mit dem Amtsträger der Heiligen Mutter Kirche über Fronleichnam zu unterhalten. Gemeinsam in der Küche des Bischofs sitzend versuchen die beiden dem Publikum das Fest "Fronleichnam" nahe zu bringen. Am Rande sei noch eben erwähnt, das erst seit dem II Vaticanum am Fronleichnamsfest Leib und Blut Jesu Christi Gegenstand des Festes sind, davor allein der Leib (Festum Sanctissimi Corporis Christi) und gesondert dazu, sozusagen als Vervollständigung, am 1. Juli eines jeden Jahres das Fest des kostbaren Blutes unseres Herrn Jesus Christus (Pretiosissimi Sanguinis D.N.J.C.). Aber das tut im Moment nichts zur Sache und ist auch nicht entscheidend. Maßgeblich entscheidend ist die Aussage von Sr. Jordana, worum es, ihrer Meinung nach, an Fronleichnam geht. Zitat: "Da geht es ja um's Essen!" Eine Aussage die schmerzt, eine Aussage die jeden Theologen, der noch ein wenig Glauben in sich trägt, den Magen umdrehen lässt. Aber es kommt noch schlimmer, weitaus schlimmer. Zitat Sr. Jordana: "Da geht es ja um das Brot, wo wir als Katholiken glauben, das Gott da wirklich drin ist!" Wäre diese Aussage nicht so infam, könnte man sich drüber amüsieren. Die gute Schwester verwechselt wohl die Hostie mit einem Schinken im Brotteig (wo der Schinken im Brot ist), oder auch mit einer Bifi-Roll (wo auch irgendwas im Brotteig ist). Auf die Goldwaage gelegt müssten wir feststellen, die Hostie ist gefüllt mit "Gott". So absurd es auch klingen mag, die Schwester meint es ehrlich und noch schlimmer wird es, wenn Sie den Bischof nicht darauf eingehen lässt, sondern gleich zum nächsten Themenblock überschwenkt. Allerdings, wer Weihbischof Jaschke kennt wird wissen, dass dieser es fertig gebracht hätte der Schwester beizupflichten. Aber jetzt wollen wir nicht abschweifen, sondern darlegen, inwieweit sich Sr. Jordana vom eigentlichen Sinn des Festes, und somit der gültigen kirchlichen Lehrmeinung entfernt hat. Wen könnten wir in dieser Sache besser zu Rate ziehen, als den Heiligen Thomas von Aquin (*1225 + 1274). Thomas lehrt (heute noch gültig): 

 "Während die Akzidenzien, d.h. die Eigenschaften von Brot und Wein erhalten bleiben, ändert bzw. verwandelt sich demnach die Substanz der eucharistischen Gaben in Leib und Blut des auferstandenen Christus, der ebenfalls aus Seele und Leib besteht (Transsubstantiation)." 

Das Konzil von Trient (1545-1563) sagt über Leib und Blut und die Transsubstantiation folgendes: 


Die Opfergabe ist ein und dieselbe; derselbe, der sich damals am Kreuze opferte, opfert sich jetzt durch den Dienst der Priester; allein die Weise des Opfers ist verschieden. Das genaue Verhältnis von Mess- und Kreuzesopfer beschreibt das Konzil als repraesentatio („Vergegenwärtigung“), memoria („Gedächtnis“) und applicatio („Zuwendung“). Der Römische Katechismus fügt die instauratio („Erneuerung“) hinzu. Sie sei als sakramentale Darstellung des Kreuzesopfers seine lebendige, objektive Vergegenwärtigung, die die am Kreuz von Christus verdienten Gnaden den Menschen zuwendet. Dies erfüllt zugleich Jesu Aufforderung: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Gedächtnis fasste das Konzil als objektives Geschehen auf, nicht als bloße Erinnerungsfeier: „Wer sagt, in der Messe werde Gott nicht ein wirkliches und eigentliches Opfer dargebracht, oder die Opferhandlung bestehe in nichts anderem, als dass uns Christus zur Speise gereicht werde, der sei [aus der Kirche] (Anathema) ausgeschlossen.“


Allein mit diesen beiden Beispielen, zum einen der Aussage eines Kirchenlehrers und Heiligen, zum anderen klar definierter Glaubenssätze eines Konzils, ist die ganze Tragweite der häretischen Äusserungen von Sr. Jordana deutlich gemacht worden.


Gott ist nicht im Brot, Gott ist das Brot durch Wesensveränderung. Würde Gott im Brot sein, könnten wir das Altarsakrament nicht als Allerheiligstes anbeten, wir würden Unrecht tun, denn neben Gott, würden wir auch unwesentliche, nebensächliche und dem Seelenheil nicht zuträgliche Dinge (Mehl, Wasser) anbeten. Aber im Moment der Wandlung, verändert sich, wie Thomas erklärte, die Wesensgestalt. Durch die Erneuerung des Kreuzesopfers, der unblutigen Erneuerung, haben Katholiken die Möglichkeit sich selbst mitzuopfern, sich selbst darzubringen, sich vor Gott reuhig und demütig zu zeigen. Also eine "Maßnahme" um aktiv am individuellen Seelenheil (oder auch durch Aufopferung einer Messe für Angehörige deren Seelenheil) zu arbeiten.

Zu guter letzt muss festgestellt werden, dass es an Fronleichnam nicht ums "Essen", um die leibliche Nahrung geht. Sinn und Zweck des Verzehrens der konsekrierten Hostie ist es nicht, leiblich satt zu werden. Wer hungrig in die Messe geht und die Hostie empfangen hat, wird hungrig aus der Messe kommen. Der Empfang der Hostie dient einem weitaus höherem Zweck als der leiblichen Nahrung. Aber wir halten Schwester Jordana zu gute, das die herrliche, bischöfliche Erdbeertorte ihr wohl ein wenig den Zahn hat tropfen lassen. Daran kann sie sich laben, aber nicht an der Hostie.

Gesamturteil der Inquisition 2.0

Es ist ungeheuerlich, das eine Ordensfrau der katholischen Kirche solche verdrehten, falschen und häretischen Aussagen tätigen darf und ungestraft bleibt. Nicht nur, dass sie sich ins Fernsehen stellt, sondern auch, dass ihr immerwährendes, diabolisch anmutendes Lächeln dem Zuschauer vermittelt, dass dort jemand spricht, der die Wahrheit mit Löffeln gefressen hat. Symbolisch bestrafen wir Schwester Jordana mit der Exkommunikation.

Gloria Patri et Filio et Spiritui Sancto, sicut erat in principio et nunc et semper et in saecula saeculorum, Amen.“

 

                                                                                                          07.09.2013 in ordine: Hadrian