Dienstag, 22. Oktober 2013

Franziskus und sein Regierungsstil

Wenn sich Erzbischof Georg Gänswein, der Präfekt des Päpstlichen Hauses, schon zu der öffentlichen Aussage hinreißen lässt, dass er keine Gefahr von Benedikt XVI. als Gegenpapst sieht, dann lässt das tief blicken: Die Kirche steht am Rand einer tiefen Spaltung und fromme Kirchenmnänner versuchen mit plumpen Worten zu kitten, was längst zu Bruch gegangen ist.


Nachdem die Inquisition 2.0 einige Tage geschwiegen hat, müssen wir uns nun wieder zu Wort melden. Die Affäre um den Bischof von Limburg soll aber zuvor nicht unerwähnt bleiben: Mittlerweile muss der Öffentlichkeit klar geworden sein, dass es hier einerseits um den Kampf des Diözesanklerus gegen seinen eigenen Bischof geht (Verstoß gegen das Gehorsamsversprechen!). Obwohl die meisten diözesanen Stellen nachweislich gewusst haben, welche Summen ihr Bischof da zum Fenster rauswirft, reden sie jetzt von einem Skandal sondersgleichen und schwärzen ihn an bei "Papa Franz". Im Kindergarten geht es nicht schlimmer zu.

Andererseits will Robert Zollitsch in diesem Zusammenhang seine letzten (keuchenden) Atemzüge als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz nutzen, um seinen verhassten "konservativen" Mitbruder vom bischöflichen Stuhl zu Limburg zu stürzen. Die von allen Beteiligten so sehr geforderte "Kollegialität der Bischöfe" ziegt sich hier von einer ihrer diabolischen Seiten: Treue, Unterstützung oder Zusammenhalt gibt es unter den Bischöfen nicht.

Drittens sei natürlich noch bemerkt, dass Franz-Peter Tebartz-van Elst, dem der Stolz schon im Namen mitgegeben worden zu sein scheint, selbst an seiner Misere Schuld ist. Es ziemt sich nicht für einen kaltholischen Kleriker dem Luxus dermaßen anzuhangen und solch einen autoritären Führungsstil zu hegen. Dieser Bischof hat sich auf die armselige Stufe von Robert Zollitsch gestellt, als er mit ihm eine Wettreise in den Vatikan veranstaltete: "Wer als Erster in Rom beim Papst ist, der hat gewonnen!" Dieses Motto schien die geheimnisvolle Reise des Bischofs von Limburg gehabt zu haben, die erst mehrfach dementiert wurde und am nächsten Morgen war er dann doch in Rom angekommen: "Mama, Mama! Die bösen Jungs wollen mich hauen!"

Nun aber zum eigentlichen Thema dieses Beitrags: Papa Franz. Es mehren sich Stimmen offener Kritik! Kritik gegen den Papst! Immer mehr Katholiken machen klar, dass Sie Angst haben vor einer kirchlichen Spaltung und dass sie sachliche Gründe gegen den Regierungsstil von Franziskus vorbringen können. Deutsche Zeitungen berichten, dass die vatikanischen Beamten um ihre Existenz bangen. Manch einer sieht bereits Mordversuche gegen Franziskus voraus, sei es mit Gift im Essen oder einer Kugel im Kopf.

Die Inquisition 2.0 erfährt von katholisches.info, dass eine langjährige Bekannte von Franziskus vor allem seinen Charakter kritisiert: Sie wirft ihm eine Sucht nach Selbstdarstellung vor und teilt somit unsere Meinung, dass der Diener der Diener Gottes und Vikar Christi offensichtlich schwere gesundheitliche Probleme haben muss, die ihn für das höchste Amt ungeeignet zu machen scheinen.

Lucrecia Rego de Planas, eine fromme Mutter, die mit beiden Beinen fest im Leben steht, schreibt an Franziskus: "Du warst der Einzige, der vor dem Tabernakel oder während der Wandlung keine Kniebeuge machte. Wenn alle Bischöfe in Soutane erschienen, weil es so die Vorschriften verlangen, bist Du in Straßenkleidung und Kollar gekommen. Wenn alle sich auf die für die Bischöfe und Kardinäle reservierten Plätze setzten, hast Du den Platz des Kardinal Bergoglio leer gelassen und Dich irgendwo hinten hingesetzt mit den Worten: 'Hier sitze ich gut, hier fühle ich mich wohl.' Wenn andere mit einem Auto ankamen, das der Würde eines Bischofs entspricht, dann kamst Du nach allen anderen, ganz geschäftig und in Eile und erzähltest mit lauter Stimme von Deinen Begegnungen im öffentlichen Verkehrsmittel, das Du benützt hattest, um zur Versammlung zu kommen. Als ich diese Dinge sah – und ich schäme mich, es Dir zu sagen – dachte ich mir: 'Uff, was für ein Drang die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken!'"

"In den Tagen nach Deiner Wahl hast Du mir verschiedene Gelegenheiten geboten, die mir bestätigten, daß Du immer noch dieselbe Person bist, die ich aus der Nähe kennengelernt hatte: Immer auf der Suche anders zu sein: Du wolltest andere Schuhe, einen anderen Ring, ein anderes Kreuz, einen anderen Stuhl und sogar ein anderes Zimmer als alle anderen Päpste, die sich immer demütig und ohne 'Sonderwünsche' mit den Dingen zufrieden gaben, die für sie vorgesehen waren."

Die Katholikin berichtet außerdem von der Meinung ihrer Freunde: "Wir wissen, daß er [Franziskus] klare Kriterien hat. In seinen Reden vertritt er Überzeugungen, die immer treu zum Lehramt und zur Tradition der Kirche sind. Er ist ein mutiger, treuer Verteidiger der rechten Lehre. [...] Wie es allerdings scheint: Er liebt es von allen geliebt zu werden und will allen gefallen. Und in diesem Sinn könnte er an einem Tag im Fernsehen gegen die Abtreibung sprechen und am Tag darauf in derselben Fernsehsendung die Abtreibungsfeministinnen der Plaza de Mayo segnen. Er könnte eine wunderbare Rede gegen die Freimaurer halten und Stunden später mit ihnen im Club essen und trinken."

"Ich kann nicht einem Papst applaudieren, der sich weder vor dem Tabernakel noch während der Wandlung niederkniet wie es der Ritus der Heiligen Messe vorsieht; aber ich kann ihn auch nicht kritisieren, weil er der Papst ist!" So fasst Lucrecia Rego de Planas das Dilemma zusammen, in dem sich die Kirche Christi befindet. Aber es folgen noch weitere Klagen, die wir hier folgen lassen müssen, weil sie ganz aus unseren Herzen sprechen:

"Benedikt XVI. hat uns in Redemptionis Sacramentum gebeten, daß wir den Bischof über liturgische Untreue und Mißbräuche, denen wir beiwohnen, informieren. Aber [...] wen soll ich informieren, wenn der Papst selbst die Liturgie nicht respektiert? Ich weiß nicht, was ich tun soll. Soll ich die Anweisungen unseres emeritierten Papstes mißachten?"

"Ich kann nicht glücklich sein über die Eliminierung der Patene und der Kniebänke für die Kommunikanten und es kann mir auch nicht gefallen, daß Du Dich nie erniedrigst, den Gläubigen die Kommunion zu spenden; daß Du Dich nicht selbst als 'Papst' bezeichnest, sondern nur als 'Bischof von Rom'; oder daß Du nicht den Ring des Fischers trägst. Aber ich kann nicht einmal darüber klagen, weil Du der Papst bist!"

"Ich bin nicht stolz darauf, daß Du am Gründonnerstag einer Muslimin die Füße gewaschen hast, weil das eine Verletzung des liturgischen Gesetzes darstellt. Aber ich kann nichts sagen, weil Du der Papst bist, dem ich treu sein muß!"

"Du hast mir schrecklich wehgetan, als Du die Franziskaner der Immakulata bestraft hast, weil sie mit ausdrücklicher Erlaubnis Deines Vorgängers in Summorum Pontificum die Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebrierten. Sie zu bestrafen, bedeutet gegen die Lehre der Vorgängerpäpste vorzugehen. Aber wem kann ich meinen Schmerz klagen? Du bist der Papst!"

"Ich wußte nicht, was ich denken oder sagen sollte, als Du Dich öffentlich über eine Gruppe lustig gemacht hast, die für Dich Rosenkränze gebetet hat, indem Du sie 'die, die Gebete zählen', genannt hast. Der Rosenkranz ist eine wunderbare Tradition der Kirche, was soll ich also denken, wenn meinem Papst jene nicht gefallen und er sich über sie lustig macht, die diesen für ihn aufopfern?"

"Ich habe viele Freunde, die Lebensschützer sind, die Du vor wenigen Tagen betrübt hast, indem Du sie 'versessen und besessen' nanntest. Was soll ich tun? Sie trösten, indem ich Deine Worte verfälschend abzuschwächen versuche, oder sie noch mehr verletzen, indem ich wiederhole, was Du ihnen gesagt hast, um dem Papst und seiner Lehre treu sein zu wollen?"

"Am Weltjugendtag hast Du die Jugendlichen aufgefordert, 'auf den Straßen Lärm zu machen'. Das von Dir gebrauchte Wort ist, soweit ich weiß, ein Synonym für 'Durcheinander', 'Chaos', 'Konfusion'. Ist es wirklich das, was Du willst, daß junge Christen auf den Straßen machen sollen? Herrscht nicht schon genügend Durcheinander und Unordnung in der Welt?"

"Ich weiß, daß viele ehelose und alte Frauen, die sehr freundlich, sympathisch und großzügig sind, sich wirklich wie Abfall gefühlt haben, als Du zu den Ordensschwestern gesagt hast, sie sollen nicht wie 'alte Jungfern' dreinschauen. Du hast damit meine Freundinnen und mich schlecht fühlen lassen. Es hat mir für sie in der Seele wehgetan, weil nichts Schlimmes daran ist, ehelos geblieben zu sein und das Leben guten Werken aufzuopfern (deshalb wird das Alleinsein vom Katechismus auch als eine Berufung bezeichnet). Was soll ich meinen ehelosen 'Alten Jungfern'-Freundinnen sagen? Daß der Papst das nicht ernstgemeint hat (so etwas darf der Papst nicht tun), oder soll ich den Papst darin unterstützen, daß für ihn alle Ehelosen den Gesichtsausdruck einer verbitterten Ordensfrau haben?"

Wir sehen hier vor uns eine beeindruckende Auflistung von gewichtigen Fehltritten. In diesen Punkten können wir den Papst kaum wegen doktrinärer Irrtümer oder disziplinärer Verstöße anklagen. Aber sie zeigen uns das moralische Niveau von Franziskus, mit dem er sich eigentlich für den Petrusdienst, den Dienst an der Einheit und den Dienst zur Stärkung der Brüder, disqualifiziert hat. Wir müssen dem Generaloberen der Piusbruderschaft, Bischof Bernard Fellay, ganz Recht geben, wenn er seine Gläubigen darauf aufmerksam macht, dass wir womöglich in die Zeit des Antichristen eintreten werden.

Dominicus