Dienstag, 8. Oktober 2013

Katholische Kirche initiiert Cybermesse

Wir dachte, das wir eigentlich schon alles abartige, widerliche und selbstzerstörerisches Verhalten der Amtskirche gesehen haben. Doch der Inquisition 2.0 wurde ein neuer Meilenstein im scheinbar endlosen Buch der "Irrungen und Wirrungen" zugetragen, den man gut und gerne als vorläufigen Höhepunkt des Abscheulichen sehen kann.


In Essen beispielsweise wird aus dem meditativen Gottesdienst, eine Cybermesse, gleich einem Rockkonzert, ja, man muss sagen "aufgeführt". Nebelmaschinen, aufwendige Lichteffekte und ausgesuchte Videosequenzen sollen vor allem junge Leute in den Gottesdienst locken. Scheinbar funktioniert das Konzept. Allerdings nur rein nach den Besuchern dieser Veranstaltung. Bis zu 1000 Menschen und mehr sollen den Angaben nach dieses Event besuchen und es muss klar gesagt werden, das dies kein großer Verdienst ist. Der Mensch an sich will was erleben, er will neues sehen, darüber staunen und sich austauschen und genau da setzt dieses Konzept an. Es bleibt kein Raum für die Betrachtung, für das Gebet. Lichteffekte und Nebelmaschinen setzen den Geist des Menschen unter Druck, verschaffen ihm Eindrücke und lassen ihn nicht zur Ruhe, zur Besinnung kommen. Die Zwiesprache, die Meditation mit Gott muss zwangsweise auf der Strecke bleiben. Und selbst die allerheiligste Handlung, die Wandlung, bleibt von derat abstrusen Handeln nicht verschohnt.
Effektvoll wird hier auf äussere Effekte gesetzt, die den Blick auf das wesentliche im wahrsten Sinne des Wortes vernebeln. Laut, bunt und effektvoll muss die Wandlung sein, nicht in stille und Ehrfurcht vollzogen. Eine Abart die wir nicht mehr als Gottesdienst bezeichnen können, sondern nur noch als "Veranstaltung". Der Mensch setzt sich selbst für den Menschen in Szene und bedient sich dafür hochheiligen Handlungen, die schamlos geschändet werden. Der Mensch feiert sich selbst und es scheint ihm entgangen zu sein, bewusst oder unbewusst, das es hier nicht mehr um Gott geht. Und nochetwas fällt uns aus. Die Veranstalter, insbesondere Kaplan Christian Olding, der mit diesem "Format" auch auf Tournee geht, spricht immer nur begeistert davon, wieviele Menschen er in seine blasphemistischen Auftritte bekommt. Masse statt Klasse scheint hier das Credo. Hauptsache die Kirche ist voll, wie, ist egal.


Und noch etwas wurde uns zugetragen. Ein neuer Trend scheint es zu sein, nicht nur den Gottesdienst an sich zu schänden, sondern das Gotteshaus gleich mit. St. Augustinus in Gelsenkirchen ist dafür leichtendes Beispiel. Der Altar steht in der Mitte, die Gemeinde drumherum drappiert und jetzt geht es erst richtig los. Statt Kreuz und Altar, steht der "Pfarrer" vor einer Leinwand auf der was auch immer abgespielt wird. Es bleibt festzustellen, das Kniebeugen, Verneigungen oder andere, eigentlich dem Lob Gottes dienende Körperhaltungen, nun einer Leinwand zukommen, die optische Eindrücke vermitteln soll. Muss man wirklich Filme im Gottesdienst sehen? Wird die Predigt durch Videos ersetzt? Anstatt Energie in Gotteslästerliche und Kirchenschänderische Kreativität zu setzen, sollte diese in die gesprochene Predigt investiert werden.








Aber das ist noch nicht alles, was St. Augustinus zu bieten hat. Wer zum Beispiel keine Lust auf Filmchen vor dem Altar hat, der setzt sich einfach in die "Chill Out Area" direkt nebenan und döst ein wenig vor sich hin. Es tut uns leid, aber das schlägt dem Fass den Boden aus. Sofaecke mit Teppichböden, wohin soll das noch führen? Diese Dinge sind verdammungswürde und gehören rückgängig gemacht. Dabei fällt mir passenderweise ein Zitat von Walter Kardinal Kasper ein, welches er in seiner Predigt zur Seligsprechung der 4 Lübecker Märtyer gesprochen hat "Das Christentum ist keine Wellnessreligion" Anscheinend versucht man aber, genau das so hinzubekommen.









Zu guter letzt, möchte ich mit einem Satz unseres Herrn enden, der einigen Leuten zu denken geben sollte.
Luk Kap. 19 Vers 46

dicens illis scriptum est quia domus mea domus orationis est vos autem fecistis illam speluncam latronum 
Er sagte zu ihnen: In der Schrift steht: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.




08.10.2013                                                                                                                                                                                  Hadrian